Vibram, BOA, Gore-Tex und co.

14. Februar 2025 •

Wenn ein Hersteller seine Schuhe mit Technologie eines etablierten Spezialisten aufrüstet, erleben wir zumeist eine deutliche Aufwertung des Produktes – nur hat das Ganze seinen Preis

Man muss nicht alles selbstmachen und selbst manch renommierter Hersteller hätte sich besser professionelle Hilfe geholt. Die Rede ist von wasserdichten Membranen, von grippigen Außensohlen.

Und davon, wie sehr manche Marken mit ihren Eigenentwicklungen, buchstäblich, auf den Popo gefallen ist.

Sogar Nike hat es lernen müssen – und hat für den Ultra Fly und die Neuauflage des Zegama das eigene Ego hintenangestellt und sich mit Vibram zusammengetan.

Und wenn wir den Saucony Peregrine wieder einmal als einen der besten Allrounder im Test feiern, gehört zur Wahrheit eben auch: Er hätte eine bessere Sohle verdient. Vielleicht eine von Vibram, Continental oder Michelin.

Kommt Zeit, kommt Rat? Asics zum Beispiel hat all die Jahre an einer Eigenentwicklung festgehalten und liefert in diesem Jahr einen der grippigsten Schuhe im Test. Fallabhängiger verhält es sich mit den Schnürungssystemen. Einen wirklichen Vorteil bietet das nämlich nur, wenn der gesamte Schuh hinsichtlich dieser Technologie designt worden ist. Ob man einen Trailschuh nun mit simpler, klassischer Schnürung, einem Schnellschnürungssystem oder gar in Zusammenarbeit mit BOA (Speedland im Test) realisiert, ist eine Frage nach Preis und Zielsetzung.

Ein fluffiger Allrounder für die Wurzeltrails benötigt sicher kein doppeltes BOA-System, einem Ultratrail-Schuh mit hohem Stand und aufwendigem Obermaterial oder ein athletisch sitzender Skyracer wäre gegebenenfalls mit einem durchdachten System dieser Firma, die ihre Wurzeln bei Snowboard und Radrennschuhen hat, sehr gut beraten. Wenn Fuß und Schuh durch ein gutes, über die gesamte Fläche homogen greifendes Schnürsystem eine Symbiose bilden, wirkt sich das auch positiv auf das Abrollverhalten und die Kraftübertragung aus. Auch Gore-Tex lässt sich seine Dienste bezahlen. Zumal, wenn die Kultmembran invisible eingearbeitet wird – so nennt sich jene direkt mit dem Obermaterial verwebte Variante, die Gewicht und Flexibilität des Oberschuhs nur unmerklich beeinflusst. Eine eigene Membran dieser Klasse zu entwickeln ist aufwendig bis unmöglich.

von Denis Wischniewski

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