Die Firma aus Beaverton, Oregon in den USA, hat durchaus eine Historie im Laufsport auf unbefestigten Wegen. Cross-Country-Runners liefen bereits in den 1980er Jahren im Waffle Racer und trainierten im Wald und über Wiesen im legendären Waffle Trainer – heute ein Lifestyleschuh für alle Lebenslagen. Ein Beweis seiner damaligen Fähigkeiten.
Wir spulen in die 2000er vor. Es ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dass vor rund 9 Jahren ein gewisser David Laney beim UTMB auf Platz 3 lief. Er trug dabei das Trikot von Nike und den Nike Zoom Wildhorse 3. Auch sein Kollege Tim Tollefson eroberte im selben Modell Rang 2 beim 100 Kilometer langen CCC.
Danach wurde es ruhiger um Nikes´ Trailrunning-Ambitionen. Leider, denn das internationale Team sorgte für eine oder gar zwei Saisons für Aufsehen, die Produkte waren vielversprechend und weckten Begehrlichkeiten.
2024. Nike sind als Nike Trail zurück. Durchaus mit einem Ausrufezeichen! Die deutsche Zegama-Siegerin Daniela Oemus läuft seit diesem Jahr mit dem Swoosh auf dem Laufshirt, der italienische OCC-Zweite und Sykrunning-Profi Francesco Puppi trägt Nike Trailschuhe und der Hersteller präsentiert im Rahmen des UTMB, dem größten Trailrunning-Event der Welt, bei Chamonix was er künftig alles vor hat, in welche Richtung es am Berg laufenderweise weitergehen soll. Dabei stehen die aktuellen Modelle im Fokus – mindestens spannender ist dabei aber was 2025 auf den Markt kommen wird.
Das gegenwärtige Highlight-Produkt für schnelles, ambitioniertes Trailrunning ist zweifellos der NIKE Zegama 2, ein Modell mit Vibram-Aussensohle und Plattentechnologie. Ganz gewiss kein Allrounder, aber ein Schuh für Wettkampf und Trails die Tempo versprechen. Diesem Leuchtturm-Produkt stellen NIKE ein ziemlich interessantes Hybrid-Modell an die Seite, denn der NIKE Pegasus 5 ist ein komfortabler, lauffreudiger Trailschuh mit grundsätzlichen Anlagen aus dem Strassenlauf, aber überraschender Performance im Gelände. Ein nahezu perfekter Laufschuh für alltäglichen Einsatz zwischen Gravel, Road und Trail. Im Portfolio finden sich aber auch Klassiker, die weiterhin relevant sind und weiter entwickelt werden. So kommt der NIKE Wildhorse im Jahr 2024 bei seiner bereits achten Version an.
Zukunft. Im schmucken NIKE Basecamp mit Blick auf den Mont Blanc, stellt uns das wortgewandte Entwicklungsteam aus den USA, Schuhe vor, die ab April 2025 erhältlich sein werden. Anlass ist das 10-jährige Jubiläum dieser Schuhmodelle. Zunächst geht es um den NIKE Kiger 10, der bislang leichteste und minimalistischste Trailschuh der Kultmarke. Er soll für Wettkämpfe bis maximal 50 Kilometer Länge funktionieren. Wir glauben, dass er von Profis durchaus für noch ausgedehntere Distanzen getragen werden kann. Dieser Kiger 10 bildet momentan den Summit in der Trailschuh-Entwicklung von NIKE, wenn man im Bergsprech bleiben will. Er ist beindruckend leicht, sehr reaktiv und präzise am Fuss. Wer „mehr Schuh“ braucht, wer mehr Dämpfung und Protektion will, wird ab April vermutlich eher mit dem Wildhorse 10 abandeln. Der könnte den Spagat aus Allrounder- und Ultratrailschuh schaffen und darf als robuster Trailschuh für alpines Terrain auch an die 100 Kilometer und mehr ran.
Fazit: NIKE, so hat es den Anschein, sind zurück auf dem Trail. Nun ja, sie waren irgendwie auch nie richtig davon weg, aber das Portfolio für die nächste Zukunft ist so ernsthaft aufgestellt, dass man dabei fast keine Facette des Trailrunning-Sports vergessen hat. In Sachen Apparel, also der Bekleidung, liegen die US-Amerikaner, auf Höhe der Footwear. Die kommenden Shirts und Shorts, sind leicht, spezifisch mit cleveren Taschen und Details verarbeitet. Um es rund abzuschliessen erwartet uns auch eine Racevest, Tights und eine in allen Belangen fähige Regenjacke mit den Anforderungen der Pflichtausrüstung großer Wettkämpfe.
Bei all diesen Neuheiten wird klar – da waren und sind Team-Athlet*innen in die Entwicklungsprozess eingebunden.
Wir beobachten dann mal wie der Swoosh und der Trail ihre wilde Ehe führen.
