Filmtipp: KATHARINA

13. Oktober 2025 •

39 Minuten über Katharina Hartmuth – ein Film, der uns besonders gut gefallen hat.
KATHARINA

In diesen Wochen ist das Internet, ist YouTube, ist alles voll mit Heldengeschichten. Buben in schwarzen Shirts, die in Selfie-Kameras sprechen, sich in Zeitlupe über Zieleinläufe schleppen, Ibuprofen fressen. Hashtags im Hintergrund: #NeverGiveUp, #PainIsTemporary. Es sind Geschichten für die Klickzahlen, für die Selbstinszenierung, für den Algorithmus.

Und dann taucht da plötzlich dieses Video auf: KATHARINA.

Kein Spektakel, kein Filter, keine orchestrale Musik. Nur 39 Minuten ruhige, fast zärtliche Beobachtung. Eine Kamera, die an den Fersen einer Frau bleibt – Katharina Hartmuth, Ultratrail-Läuferin, Zweite beim UTMB, Vize-Weltmeisterin. Die beste deutsche ihres Sports.

Der Film schaut ihr einfach zu. Beim Laufen, beim Nachdenken, beim Schweigen. Er erklärt nichts. Er feiert nichts. Er lässt Raum.

Hartmuth spricht über Verletzungen, über Therapie, über das Draußen-Sein in den Bergen. Sie spricht leise, unaufgeregt, fast so, als müsse sie sich selbst nicht mehr beweisen. Und genau das ist das Schöne daran. Sie ist unsere Heldin.

KATHARINA ist das Gegenteil all der nervösen, lauten, überproduzierten Ultrafilme, die gerade überall in Schnipseln herumschwirren. Kein Pathos, kein Dauergrinsen, kein Marketing. Nur eine Frau, die läuft – und jemand, der endlich einmal zuhört.

Danke, Katharina. Für 39 Minuten Stille im Lärm.

von Denis Wischniewski

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